Die Geschichte über die Erforschung von Heilpilzen

Die Geschichte über die Erforschung von Heilpilzen

Das wissenschaftliche Interesse an den gesundheitlichen Vorteilen von Heilpilzen folgte der tausendjährigen Verwendung in der traditionellen Medizin. Die moderne wissenschaftliche Forschung von Heilpilzen begann im Jahre 1950, nach der systematischen Sammlung von Erfahrungen und Wissen ihrer traditionellen Verwendung. Frühe Forschungen konzentrierten sich meistens auf die Verwendung von Heilpilzen gegen Krebs; antivirale Forschung wuchs dramatisch in den 1980er Jahren, seit dem Ausbruch der AIDS-Epidemie im Jahre 1981.

Die viel größere Tradition der Verwendung von Pilzen in der traditionellen Medizin im Fernen Osten verfolgend, könnten wir selbstverständlich annehmen, dass die wissenschaftliche Forschung von dort stammte. Jedoch begann sie zur gleichen Zeit im Fernen Osten (vorwiegend Japan und China) und in den USA; einige der wichtigsten Arbeiten erfolgten in der frühen internationalen Zusammenarbeit.

Sicherlich, die meisten Erforschungen fanden im Fernen Osten statt und die zeitgenössische Forschung stammt meistens aus Japan und China. Dennoch tragen jetzt Wissenschaftler aus der ganzen Welt in zunehmendem Maße bei.

Die Forschung entwickelte sich von frühen In-vitro-Experimenten (an menschlichen und tierischen Zellkulturen), bis hin zu In- vivo (an Versuchstieren) und letztendlich zu klinischen Versuchen an Menschen. Man fand viele aktive Wirkstoffe in Heilpilzen, analysierte ihre chemische Zusammensetzung und pharmakologische Aktivität.

In- Vitro, In- Vivo-Experimente und klinische Prüfungen
Heilpilze wurden getestet und wirken nachweisend. Über 50,000 Experimente wurden unternommen: diese beinhalten In-Vitro (Zellkultur-) Studien, In-Vivo (Versuchstier-) Studien und klinische Prüfungen.

Ab dem Jahre 2013 publizierten Heilpilzforscher über 50,000 Arbeiten und 400 klinische Studien. Wir kennen jetzt über 850 Pilzarten mit einer bestimmten Heilungsaktivität.

Die Heilpilz – Forschung ist ein multidisziplinäres, expandierendes Bestreben.

Die Heilpilzforschung ist zunehmend multidisziplinär: publizierte Forschung füllt internationale Zeitschriften aus dem Bereich der Medizin (Onkologie, Immunologie, Virologie…), Pharmakologie, Biologie, und Biotechnologie. Die Forschung scheint exponentiell zu wachsen mit wichtigen medizinischen und biowissenschaftlichen Datenbanken (wie Medline, PubMed; aber auch Google Scholar) nun speichernd und Forschungsdaten von über 50,000 wissenschaftlichen Arbeiten und 400 klinischen Studien mit über 15,000 Patenten indexierend.

Im Jahre 1999 gründeten die Professoren Solomon Wasser, Shu-Ting Chang und Takashi Mizuno das International Journal of Medicinal Mushrooms (Begell House, New York), das die neuesten Forschungen publiziert.

S. P. Wasser, S. T. Chang und T. Mizuno, Heilpilzforscher, Gründer des International Journal of Medicinal Mushrooms
Solomon P. Wasser, Shu-Ting Chang und Takashi Mizuno (1931-2000), Heilpilzforscher und Initiatoren der Internationalen Zeitschrift für Heilpilze (IJMM, in 1999) und der Internationalen Heilpilzkonferenzen (engl. Abkürzung: IMMC, werden seit 2001 alle zwei Jahre abgehalten).

Um einen Einblick in das enorme Ausmaß und das Interesse in diesem Gebiet zu erhalten, googeln Sie den Begriff „medicinal mushrooms“ („Heilpilze, Medizinalpilze“) oder den Namen einer wichtigen Pilzart, wie Ganoderma lucidum (Reishi, Glänzender Lackporling), Lentinus edodes (Shiitake, Pasaniapilz), Grifola frondosa (Maitake, Laubporling, Gemeiner Klapperschwamm). Sie werden Millionen Resultate erhalten.

Die wichtigsten Forschungszentren waren das Nationale Krebszentrum in Tokyo, führende japanische Universitäten, die chinesische Akademie der Wissenschaften, die chinesische Akademie der traditionellen chinesischen Medizin, führende chinesische Universitäten der Volksrepublik China, Hong Kong und Taiwan, das Nationale Krebszentrum in den USA, größere amerikanische Universitäten und viele andere.

Aber das Gebiet ist enorm und die Forschung hat erst begonnen. Wir kennen ca. 850 Heilpilzarten, aber nur ein kleiner Bruchteil wurde getestet. Sogar die Gesamtanzahl der Pilzarten ist unbekannt; man schätzt, dass es 3,5 – 5,1 Millionen (O’Brien et al.; 2005) gibt. Die meisten sind noch immer unentdeckt. Wenn man das derzeitige Tempo der Forschung nimmt, müsste es ca. 4.000 Jahre dauern, bis wir ein komplettes Bild des Potentials der Verwendung von Heilpilzen erhalten. (S.P. Wasser, 2013).